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BRODTKORB (1979) berichtete über die Beschaffenheit der Rhodochrosit-Stalaktiten und beobachtete in einem Zapfen von 2 cm Durchmesser eine Kanlüle van 0,06 Millimeter Durchmesser. Auch SAADJ (1991) beschrieb eine feinfaserige Textur der Stalaktiten und stellte fest, daß die Breite der Bänder der Größe der Rhodochrosit- kriställchen entspricht. Außerdem schloß er aus den Querschnitten der Zapfen, daß sie als "Makkaroni" Ursprünglich in Luft entstanden sein mußten und erst später durch Substanzanlagerung von außen dicker wurden und zusammenwuchsen. In der großen Höhle des "Capillitas"-Ganges habe es auch klein ere Exzentriques (engl.: helictites) von durchschnittlieh 1 cm Durchmesser und 2 bis 20 cm Länge gegeben, die teils parallel, teils in unterschiedliche Richtungen gewachsen seien. Strohhalme und "Makkaroni" Nach Meinung vieler Autoren beginnen die meisten Stalaktiten ihr |
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Wachstum a1s Strohhalme (im engl. Schrifttum: soda straws). Diese stellen "eine monokristalline Varietät von Stalaktiten" dar (HILL & FORTI 1997, S. 105+233). Ihr Durchmesser, der von der Größe eines Wassertropfens vorgegeben zu sein scheint, entspricht etwa dem einer Makkaroni (äußerer Durchmesser 5-7 mm; Wandstärke 1,5 mm; Hohlraum 2 mm) mit nur geringen Abweichungen (deshalb besonders im deutschen Schrifttum auch als "Makkaroni" bezeichnet). In vielen Tropfsteinhöhlen. kann man Calcit-Makkaroni in großen Mengen sehen. PRINZ (1908) hat wohl erstmals auf Calcit-Stalaktiten als Einkristalle hingewiesen, und KRAMER (1959) erinnerte mit neueren Bildern daran. Ob aber wirklich alle Calcit-Makkaroni echte Einkristalle sind, darf naeh eigenen Beobachtungen angezweifelt werden. Die Einkristall-Beschaffenheit gilt nur für die Makkaroni. Die sich beim weiteren Wachstum anschließende Stoffanlagerung geschieht in anderen kristallografischen Orientierungen (HILL & FORTI 1997, S. 232). In den argentinischen Erzgängen fand
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man selten einzeln hängende Makkaroni; vielmehr waren dünne Zapfen in mehr oder weniger großer Zahl zu dickeren verwachsen. Je nach der Anzahl der miteinauder verbundenen "Jung¬Stalaktiten" ergeben sich sehr unterschiedliehe Schnittfiguren, die zudem durch den häufigen Wechsel der Farben von rosarot bis weiß sehr attraktiv aussehen. Nach bisherigen Beobachtungen scheint es eher unwahrscheinlich, daß die ursprünglichen Rhodochrosit Zäpfchen einen verg1eichbaren Querschnitt wie Calcit-Makkaroni besaßen. Die dünnsten gefundenen Stalaktiten haben zwar 3-5 mm im Querschnitt; im Mittel messen sie sogar 10 mm. Aber das entsprieht nicht den hier so genannten "Ur-Stalaktiten"; denn auf sie wuchs eine beträchtliche Substanzmenge nachträglich auf. Wie dünn sie anfänglich wirklich waren, läßt sich höchstens grob abschätzen. Die Kanülen, die bei fast allen Zapfen und ihren Schnitten sichtbar sind, besitzen einen lichten Durchmesser von etwa 1/3 mm; es gibt auch engere und weitere Röhren; das hängt von der Menge der - wahl später entstande-
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11/2000 - LAPIS• Seite 16 |