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ein größerer Hohlraum von etwa 3 x 9 m Grundfläche angefahren, in dem mächtige Stalaktiten mit bis zu 50 cm Durchmesser und über 5 Meter Länge hingen (SAADI 1988, 1991). Bis heute war dies weltweit die erste und einzige gigantische Tropfsteinhöhle mit Rhodochrosit-Stalaktiten. Leider wurde sie berehs 1987/88 durch restlosen Abbau und Vermarktung des Materials zerstört. Nur wenige Teilstücke gelangten in Sammlungen, und nur wenige Fotos (z.B. bei SAADI 1991) erinnern an die einzigartige Pracht. Dieses Vorkommen hatte es wahrlich verdient, als geologisch-mineralogisches Naturdenkmal bewahrt zu werden. Außer diesen riesigen Stalaktiten gab es auch kleinere mit Durchmessern von knapp 1 bis 10 cm und 5 bis 20 cm Länge. In den meisten Fällen waren mehrere bis viele der ursprünglich dünnen bis sehr |
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dünnen Stalaktiten zusammengewachsen und bildeten dann dickere Zapfen mit mehreren Zentren. Bänderung und Zonarbau des Rhodochrosits Als besonders ansprechend empfindet man die Bänderung des Rhodochrosits, die auf ein rhythmisches Wachsturn der Zapfen aus wechselnd zusammengesetzten Lösungen zuriickgeht. Die unterschiedlichen Farbabstufungen regten zu mikroskopischen und chemischen Untersuchungen an. So hat ANGELELLI (1973) mit der Mikrosonde insbesondere die Übergangszonen von rosarotem Rhodochrosit zu den häufig beobachteten bräunlichen Überwachsungen gepriift, die als lelzte, äußerste, mehr oder weniger dün-
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ne Schicht, daneben aber auch in dicken Krusten und Massen in den Gägen vorkommt. Dabei zeigte sich, daß im Grenzbereich rot/braun der Manganearbonat-Gehalt sprunghaft urn bis zu 30 % sank und dafür der Eisencarbonat-Anteil urn bis zu 20 %, sowie der Zinkcarbonat-Gehalt urn bis zu 10 % stieg. Hierüber berichtete auch BRODTKORB (1979); in jenerVeröffentlichung ist auch die grafische Darstellung der Mikrosonden Analyse von ANGELELLI (1973) abgebildet. ANGELELLI nannte die braune Substanz nach dem Fundort "Capillitit", doch wurde sie nicht als selbständiges neues Mineral anerkannt, weil sie lediglich eine Varietät von Rhodochrosit mit wechselnd erhöhten Gehalten an Zink und Eisen, aber dafiir niedrigeren Anteilen von Mangan darstellt. Über den sogenannten "Capillitit" informierte bereits GALLONI (1950).
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11/2000 - LAPIS• Seite 15 |